1. Der Name
Bei einem „klassischen“ Automatikgetriebe befindet sich zwischen dem Motor und dem eigentlichen Getriebe ein Drehmomentwandler – er gibt der Technologie ihren Namen. Im Wesentlichen enthält diese zentrale Komponente die Bauteile Pumpenrad, Turbinenrad und Leitrad. Das Pumpenrad wird vom Motor angetrieben und erfasst mit seinen Schaufeln ein Öl, das sich mit im Gehäuse befindet. Folglich entsteht eine Strömung, die verzögert das parallel angeordnete Turbinenrad antreibt. Dieses Grundprinzip sorgt letztlich für ein sanftes Anfahren und trennt darüber hinaus den Antriebsstrang von den Schwingungen des Motors (Experten sprechen bezeichnenderweise auch von Drehungleichförmigkeiten).
2. Das Planetengetriebe
Im Getriebe einer Wandlerautomatik befinden sich mehrere miteinander verbundene Planetenradsätze. Sie bestehen jeweils aus einem Sonnenrad sowie drei Planetenrädern. Die unterschiedlichen Übersetzungen bzw. Schaltgänge ergeben sich, wenn die drehenden Bauteile in unterschiedlicher Weise verbunden, getrennt oder abgebremst werden. Planetengetriebe zeichnen sich mittlerweile durch ihren hohen Wirkungsgrad aus – eine intelligente Steuerung und hocheffiziente Komponenten machen es möglich. Die millionenfache Produktion von Planetenrädern erfolgt z.B. auf einer Vertikaldrehmschine VL 1 TWIN im Sekundentakt, wie dieses Video zeigt:
3. Die Entwicklung der Wandlerautomatik
Die Wandlerautomatik sorgt für einen hohen Komfort beim Fahren. Das Fahrzeug setzt sich (mithilfe des Drehmomentwandlers) sanft in Bewegung und weist ein durchgängig komfortables Fahrverhalten auf. Zudem wurden in den letzten Jahren zunehmend mehr Gänge verbaut – so lässt sich die Drehzahl des Motors perfekt an die Drehzahl der Räder anpassen. Dabei bewegt sich der Motor zumeist in einem optimalen Drehzahlbereich – selbst bei einer relativ hohen Geschwindigkeit. Auf diese Weise nimmt der Kraftstoffverbrauch natürlich ab und der Fahrkomfort weiter zu.
4. Die Zukunft der Wandlerautomatik
Interessanterweise kommt die Wandlerautomatik verstärkt bei Plug-in-Hybridmotoren zum Einsatz und führt hier die Antriebsenergie von Verbrennungs- und Elektromotor effektiv zusammen. Experten gehen davon aus, dass dabei in Zukunft weniger Gänge benötigt werden. Der Grund: Der E-Motor übernimmt den Antrieb des Autos in bestimmten Fahrsituationen (etwa beim Anfahren). Folglich ist der Verbrennungsmotor seltener im Einsatz und die Zahl der benötigten Gänge nimmt ab. Bei einigen aktuellen Plug-in-Hybriden kommen zum Beispiel nur noch sechs Gänge in der Wandlerautomatik zum Einsatz.
5. Die Marktverbreitung der Wandlerautomatik
Seit Jahrzehnten weist das Wandlergetriebe eine sehr unterschiedliche Marktverbreitung in Europa und Nordamerika auf. Laut einer Aufstellung der Automobilwoche aus dem Jahr 2016 sind in Europa nur 16,7 Prozent der Pkw mit dieser Technologie ausgestattet – in den USA hingegen 73,7 Prozent. Insgesamt steigt der Marktanteil von Automatikgetrieben aber auch in Europa kontinuierlich an. Bei bestimmten Fahrzeugen der Oberklasse ist sogar zu beobachten, dass Schaltgetriebe nur noch sehr begrenzt für einzelne Motorisierungen zur Verfügung stehen. Viele Experten sind überzeugt davon, dass mit der Verbreitung von Hybridisierung, Elektrifizierung und autonomen Fahrsystemen der allgemeine Marktanteil von Automatikgetrieben weiter zunimmt.
Der Wettbewerb
Ein (Markt-)Wettbewerb zwischen Wandlerautomatik und Doppelkupplungsgetriebe prägt seit Jahren den Automatik-Getriebebau. Dabei punktet das Doppelkupplungsgetriebe unter anderem mit einem hohen Wirkungsgrad und schnellen Schaltgängen. Die Wandlerautomaten weisen einen höheren Komfort auf.