Ob Bagger, LKW oder Busse – der Markt für Baumaschinen und Nutzfahrzeuge ist seit einiger Zeit konstant im Aufwind. Woher kommen diese Erfolge und welche Rolle spielen zukünftig E-Antriebe in diesen Bereichen? Wir werfen einen Blick auf aktuelle Entwicklungen.
Schwerzerspanung
Wenn Container von LKWs angehoben, große Baggerschaufeln geschwenkt oder schwere Behälter in Produktionsbetrieben gekippt werden, sind sie häufig unverzichtbar: leistungsstarke Dreh-Antriebe. Die Reihe von Anwendungsbeispielen für diese Technologie ließe sich sehr lange fortsetzen. Als Marktführer in diesem Bereich setzt die HKS Dreh-Antriebe GmbH mit Hauptsitz im hessischen Wächtersbach auf vertikale Wälzfräsmaschinen von EMAG Richardon – mit ihrer Hilfe entsteht eine zentrale Verzahnung. Aktuell haben die Spezialisten eine neue Maschine dieses Typs für ihren Produktionsstandort im sächsischen Neukirch angeschafft. Im nachfolgenden Interview erklärt HKS-Produktionsleiter Mario Vogt, was den Ausschlag für diese Investitionsentscheidung gab und welche technologischen Herausforderungen den Prozess prägen.
„Smarte Technologien treiben die Produktion von morgen!“ Das ist das Motto der EMO 2019 in Hannover. Doch wir sind der Meinung, nicht nur Smarte Technologien sind wichtig, sondern vor allem smarte Menschen – und die gilt es miteinander ins Gespräch zu bringen.
Daher setzen wir auf dem Messestand der EMAG Gruppe nicht nur auf vernetzte Technologien, sondern vor allem auf das Networking mit unseren Besuchern.
Damit Sie schon im Voraus schauen können, mit wem Sie unbedingt auf der EMO ins Gespräch kommen sollten, wird es in den nächsten Wochen regelmäßige Interviews mit unseren Experten geben, die auch auf der EMO in Hannover vor Ort sein werden.
Große Bauteile und komplexe Geometrie – in der Schwerzerspanung ist diese Kombination keine Seltenheit und immer gleichbedeutend mit hohem Zeitaufwand und steigenden Kosten. Der Grund: Die verschiedenen Bearbeitungsprozesse vom Drehen bis zum Verzahnen werden häufig in unterschiedlichen Maschinen vollzogen, die nicht komplett miteinander verkettet sind.
Mit dem vertikalen Dreh-Fräszentrum VMC 450-5 MT durchbricht die EMAG Leipzig Maschinenfabrik diesen Teufelskreis auf beeindruckende Weise: Alle Dreh-, Fräs-, Bohr- und Verzahnungsprozesse erfolgen in einem Arbeitsraum. Dafür wurde die Maschine mit fünf Achsen ausgerüstet. Verkürzte Durchlaufzeiten und ein minimaler Rüstaufwand – bei steigender Bauteilqualität und Vielfalt – sind das Endergebnis.
In vielerlei Hinsicht stellt die Schwerzerspanung eine besondere Herausforderung in der Produktion dar: Einerseits sind jene Bauteile, die in Nutzfahrzeugen, Schwerlastgetrieben oder der Windkraft zum Einsatz kommen, natürlich besonders groß und ihr Handling ist verhältnismäßig schwierig – schnellen Prozessen steht das im Weg. Andererseits steigen (wie in anderen Branchen auch) die technologischen Anforderungen. Produktionsplaner fordern mehr Prozesssicherheit und Präzision sowie sinkende Stückkosten. Außerdem gilt: Die großen Bauteile sollen in immer schnellerem Wechsel bearbeitet werden.
Große und schwere Bauteile, die eine Vielzahl von Bohrungen und/oder Verzahnungen aufweisen, sind in der Schwerzerspanung keine Seltenheit. Bei der Herstellung von Komponenten für den Antriebsstrang von Nutzfahrzeugen, Industrie- und Schiffsgetriebe oder den Mining-Bereich kommt es aber nicht nur auf Präzision an. Zusätzlich muss die Umrüstung auf ein neues Los möglichst schnell erfolgen, damit unnötige Maschinen-Stillstandzeiten die Kosten nicht nach oben treiben – und wenn viele Maschinen in der Prozesskette zum Einsatz kommen, ist gerade das besonders schwierig.
Sehr große Bauteile werden auf den Wälzfräs- und Wälzschälmaschinen von EMAG Richardon bearbeitet: Stirnräder, Schneckenräder, Rotoren, Bohrungsteile oder Kegelräder mit Werkstückdurchmesser zwischen 1 und 1.000 Millimeter und Modulgrößen von 1 bis 25. In diesem wortwörtlich schweren Anwendungsbereich setzen die Spezialisten auf maximale Flexibilität: Wechselnde Module und Bauteildurchmesser durchlaufen denselben Arbeitsraum.
Die Planetenträger, Kupplungen oder Bremskomponenten von Lkw stellen Produktionsplaner vor eine besondere Aufgabe: Einerseits sind die Bauteile sehr groß und somit wortwörtlich schwer zu händeln, andererseits durchlaufen sie häufig eine langwierige Prozesskette mit vielen Maschinen – inklusive unerwünschtem „Teiletourismus“.