Rückblick auf „Open House Retrofit“ bei EMAG: Warum der Retrofit-Ansatz so überzeugend ist

by Oliver Hagenlocher

„Aus alt mach neu“ – nirgendwo stehen hinter dieser Formulierung so spektakuläre Ergebnisse wie im Maschinenbau: Die Aufarbeitung von alter Produktionstechnologie per Retrofit führt zu perfekten Lösungen, die einer Neumaschine gleichen. Bei einem großen „Open House Retrofit“ am Standort von EMAG in Eislingen konnten sich jetzt zahlreiche Kunden von diesem Ansatz überzeugen. Drei zentrale Dinge fielen dabei auf:  

Flexibilität: Was immer der Kunde wünscht

 Was genau steht eigentlich hinter dem Retrofit-Ansatz – bekommt man am Ende eine komplett überarbeitet Maschine? „Nicht unbedingt“ war die Standardantwort der Experten beim Open House in Eislingen, denn der gesamte Ansatz ist hoch flexibel: Das Ganze reicht von einem vollständigen mechanischen und elektrischen Neu-Aufbau der Maschine über die Integration von Werkzeugverfahren bis zu kleinen Umbauten zur Integration eines neuen Spannzylinders (oder ähnliches). Zudem ist der Ablauf auch sehr unterschiedlich: Nicht immer ist es so, dass der Kunde einfach nur „seine“ alte Maschine überarbeiten lässt (was EMAG dann übrigens auch vor Ort beim Kunden machen kann). Umgekehrt ist es häufig auch der Fall, dass Kunden mit einem Bauteil zu EMAG kommen und auf der Suche nach einer schnellen Produktionslösung sind. Die Maschinenbauer bieten dann an, eine ältere Maschine aus dem eigenen Lager passgenau für die neue Aufgabe umzubauen.

Perfektion: Das Ergebnis beeindruckt

Dass Retrofit-Ergebnisse schon rein äußerlich sehr spektakulär sind, machte der Open-House-Tag bei EMAG sehr deutlich – Beispiel „VSC 250“: Zwei Maschinen mit diesem Namen wurden direkt nebeneinander aufgestellt, sahen aber ganz unterschiedlich aus: Das ältere Modell hatte ein „historisches“ Außendesign, war stark verschmutzt, seine mechanischen Teile verschlissen und das Kühlaggregat veraltet. Das Retrofit-Ergebnis daneben hatte hingen nicht nur das aktuelle Design mit neuer Fronttür, sondern war auch komplett überholt inklusive neuen Linearführungen, Vorschubantrieben, Verkabelungen und Dichtungen, aufbereiteter Spindel-Baugruppe und einigem mehr. Kurz gesagt: Das Ganze sah aus wie eine Neumaschine. „Einmal komplett zerlegt und wieder zusammengesetzt“, beschrieben die Experten vor Ort diesen Job, der rund acht Wochen reine Arbeitszeit umfasst. Dass man dabei aus einer Drehmaschine auch eine Dreh-Schleifmaschine machen oder andere Spannmittel bzw. Werkzeugsysteme integrieren kann, war eine wichtige Botschaft beim Open-House-Tag.

Nachhaltig und vernetzt: Fit für die Zukunft

Für zwei Themenschwerpunkte gab es beim Open-House-Tag spezielle Einzelstände: „Nachhaltigkeit“ und „Digitalisierung der Produktion“. Beides liegt gewissermaßen auf der Hand, denn wer ohnehin eine alte Produktionslösung umfassend modernisieren lässt, sollte ihre Zukunftssicherheit im Blick behalten. Das  IoT-Know-how liegt bei EMAG schlüsselfertig vor – also die Aufrüstung der Maschine mit Industrie PC und Sensorik zu einer vernetzten Lösung, die zum Beispiel über den Zustand ihrer Achsen regelmäßig informiert. Das dazugehörige EMAG System mit den Namen EDNA ist bereits bei vielen Kunden im Einsatz.

Ganz ähnlich verhält sich das Ganze beim Thema „Nachhaltigkeit“: Die Retrofit-Experten von EMAG können auf Wunsch die vorhandene Produktionslösung analysieren, unnötige „Energiefresser“ identifizieren und sparsamere Prozesse implementieren. Konkret heißt das zum Beispiel: Medien und Antriebe der Maschine werden nach den Retrofit-Anpassungen automatisiert abgeschaltet, wenn kein Bearbeitungsprogramm läuft – was natürlich viel Strom einspart. Gleiches gilt für den Einsatz von neuen Maschinen-Komponenten, die zur tatsächlichen Bearbeitungsaufgabe präzise passen und nicht überdimensioniert sind, was ebenso einen unnötigen großen Energieverbrauch nach sich ziehen würde. „Das Ganze rechnet sich angesichts der aktuell hohen Energiekosten bereits nach kurzer Zeit“, fasst ein EMAG Experte treffend zusammen.

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