05.11.2025 - Oliver Hagenlocher - Presse
Strukturelle Krise der Industrie erfordert Anpassung
Wie der Verband Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW) im Oktober 2025 mitteilte, befindet sich die Werkzeugmaschinenindustrie in einem der schwierigsten Marktumfelder der letzten zehn Jahre. Zum dritten Mal in Folge meldet die Branche ein Minus bei den Auftragseingängen: 2023 -11 %, 2024 -19 % und im ersten Halbjahr 2025 nochmals -5 %. Diese Entwicklung verdeutlicht, dass sich die anhaltende Schwäche der Industrie zunehmend strukturell verfestigt.
Vor allem die Inlandsnachfrage bleibt schwach. Nach VDW-Angaben ist der Auftragseingang im Inland im ersten Halbjahr 2025 um rund 17 % zurückgegangen. Besonders betroffen sind Drehmaschinen und Bearbeitungszentren, deren Bestellungen teils deutlich unter dem Vorjahresniveau liegen. Viele Unternehmen reagieren mit Kurzarbeit und Kapazitätsanpassungen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Auch international bleibt die Lage angespannt. Neue Zollmaßnahmen der USA, eine schwächelnde Konjunktur in China sowie schleppende Investitionen in Europa belasten die Exportaussichten.
Für die Geschäftsführung der EMAG Gruppe steht daher fest, dass das Unternehmen auf diese strukturelle Krise reagieren muss. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern und die Firmengruppe auf die absehbar herausfordernden Marktbedingungen vorzubereiten. Das Unternehmen setzte in den vergangenen Monaten umfassende Maßnahmen um – von intensiver Kurzarbeit über Effizienzsteigerungen und Prozessoptimierungen bis zu Standortanpassungen und gezielten Investitionen in Automatisierung, Retrofit und neue Technologien.
Trotz dieser umfangreichen Schritte lassen sich weitere Einschnitte nicht vermeiden. An den deutschen Standorten müssen im Zuge der Strukturanpassung 455 Arbeitsplätze reduziert werden. Derzeit sind dort 1509 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Gemeinsam mit dem Betriebsrat wurde ein Sozialplan erarbeitet, der den betroffenen Beschäftigten den Wechsel in eine Transfergesellschaft ermöglicht und die Auswirkungen sozialverträglich abfedert.
„Die aktuelle Marktsituation zwingt uns zu schwierigen, aber notwendigen Entscheidungen“, erklärt Markus Clement, CEO der EMAG Gruppe. „Wir müssen die Organisation an die geringeren Auftragsvolumina anpassen und gleichzeitig sicherstellen, dass wir handlungsfähig bleiben. Unser Ziel ist es, die Zukunftsfähigkeit der EMAG Gruppe zu sichern und auch in einem angespannten Marktumfeld ein verlässlicher Partner für unsere Kunden zu bleiben.“
Ansprechpartner
Oliver Hagenlocher
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Presse und Kommunikation