Lange Antriebswellen für landwirtschaftliche Geräte, Lastwagen und Panzer
Lange Antriebswellen sind zentrale Elemente des Antriebsstrangs von militärischen Rad- und Kettenfahrzeugen. Sie übertragen hohe Drehmomente über große Abstände, verbinden Getriebe, Zwischenlager und Achsdifferentiale und nehmen zugleich Biege- und Torsionslasten auf. In Gefechts- und Logistikszenarien müssen sie bei Temperaturwechseln, Schwingungen und Stößen form- und funktionsstabil bleiben. Für die Fertigung ergeben sich daraus enge Toleranzen an Rundlauf, Koaxialität, Zahnflankenform sowie an die Phasenlage, wenn an beiden Enden Verzahnungen vorhanden sind. Auch in landwirtschaftlichen Geräten, zum Beispiel für die Grasbearbeitung, kommen lange schlanke Wellen mit je einer Verzahnung an jedem Ende zum Einsatz. Mithilfe einer Tischdurchgangsbohrung können Wellen auch mit einer Länge von mehr als 3.200 mm auf der CLC 260 H gefertigt werden.
Für die Fertigung von Schnecken, hydraulischen Spindelpumpen und schneckenförmigen Werkstücken kann die CLC 260 H (FR) auch mit einem speziellen Profilfräskopf ausgestattet werden. Eine stärkere Ausführung der CLC 260 H bis max. Modul 10 mm rundet das Programm ab.
CLC 260 H – Für schlanke, lange Wellen
Die horizontale Wälzfräsmaschine CLC 260 H ist für die Bearbeitung von Werkstücken bis 260 mm Durchmesser und Modul 6 ausgelegt. Typische Anwendungsfälle sind lange Lkw-Antriebswellen.
Technische Highlights:
- Axialweg 1.500 mm (optional bis 3.000 mm)
- Werkstücklänge bis 3.200 mm
- Direktantriebe an Tisch und Werkzeugspindel
- NC-geregelte Lünetten zur Abstützung
- Automatisierungsoptionen mit Roboter oder Portal
CLC 500 H – Für großdimensionierte Antriebswellen
Die CLC 500 H erweitert den Einsatzbereich auf große und schwere Wellen. Sie eignet sich für Getriebewellen, Rotoren und Drehkolben für Luftkompressoren und Komponenten bis Modul 22.
Technische Highlights:
- Werkstückdurchmesser max. 500 mm
- Axialweg 2.000 mm (optional 3.000 mm)
- Werkstücklänge bis 3.200 mm (mit Tischdurchgangsbohrung auch längere Wellen)
- Maschinengewicht ca. 35.000 kg
- Werkzeuggrößen bis Ø 350 mm
- Ausgelegt für hochbelastete Bauteile mit großem Drehmomentbedarf
Präzision durch Fertigung in einer Aufspannung
Ein zentrales Qualitätsmerkmal ist die Bearbeitung beider Endverzahnungen in einer Aufspannung. Dadurch werden:
Diese Strategie liefert höchste Präzision und Prozesssicherheit – entscheidend für sicherheitskritische Antriebe in der Verteidigungs- und Nutzfahrzeugtechnik. |
Automatisierung mit Robotern für lange Antriebswellen
Die Handhabung langer Antriebswellen stellt besondere Anforderungen an die Automatisierung: Bauteile müssen schonend bewegt, präzise positioniert und stabil in die Spannlage eingebracht werden. Roboterlösungen bieten hier deutliche Vorteile. Mit speziell ausgelegten Greifern können selbst schlanke Wellen sicher aufgenommen und ohne Durchbiegung in die Maschine eingelegt werden. In Kombination mit Lünettenabstützungen und NC-gesteuerten Reitstöcken erfolgt das Einspannen reproduzierbar und beschädigungsfrei.
Darüber hinaus ermöglicht die Roboterautomation eine flexible Fertigung: Unterschiedliche Wellenlängen und Durchmesser lassen sich ohne umfangreiche Rüstzeiten bearbeiten. Zusätzliche Prozessschritte wie Entgraten oder Reinigen können direkt in den Handlingszyklus integriert werden. Für Betreiber bedeutet das kürzere Durchlaufzeiten, geringere Personalkosten und eine stabile Serienfertigung mit gleichbleibender Qualität – selbst bei variantenreichen Losgrößen.
Die Fertigung langer Antriebswellen erfordert höchste Präzision und stabile Prozesse. Mit den Maschinen CLC 260 H und CLC 500 H bietet EMAG maßgeschneiderte Lösungen für den gesamten Bereich – vom leichten Nutzfahrzeug bis zur schweren Verteidigungsplattform.
Anwender profitieren von reduzierten Durchlaufzeiten, nachweisbarer Qualität und robuster Serienfertigung, selbst bei großen Bauteillängen und anspruchsvollen Toleranzen.
