Wie wichtig sind Innovationen für Automobil- und Maschinenbau?

by Markus Isgro
Industrie 4.0 bei EMAG - Innovationen durch Digitalisierung

Welche Branche in Deutschland ist am innovativsten? Eine sehr umfassende Antwort auf diese Frage gibt seit vielen Jahren der Bericht „Innovationen in der deutschen Wirtschaft“, herausgegeben vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH (ZEW). Die aktuelle Ausgabe aus dem letzten Jahr erteilt unter anderem dem Fahrzeugbau ein gutes Zeugnis. Demnach weist die Branche etwa den höchsten Umsatzanteil von Produktinnovationen auf (48,3%). Anders gesagt: Innovationen sind für den wirtschaftlichen Erfolg des Automobilbaus elementar. Außerdem nehmen die vom ZEW ermittelten „Innovationsausgaben“ der Branche weiter zu. Im Jahr 2016 betrug der Wert über 47 Milliarden Euro – und soll bis Ende dieses Jahres nach Schätzungen bereits auf knapp 55 Milliarden Euro anwachsen.

Kosten durch Innovationen senken

Dass hinter dem Schlagwort „Innovationen“ nicht ausschließlich Produktentwicklungen wie revolutionäre Assistenzsysteme oder sparsamere Getriebekonstruktionen stehen, zeigt ein interessantes Detail im ZEW-Report: Der Automobilbau hat mit 25 Prozent einen hohen Anteil von Unternehmen mit „kostensenkenden Prozessinnovationen“. In der gesamten deutschen Wirtschaft liegt dieser Wert unter 10 Prozent.

Womit wir wiederum beim Maschinenbau wären – schließlich ist diese Branche einer der unverzichtbaren „Möglichmacher“ von spezifischen Kostensenkungen (unter anderem) in der Produktion. Wenig überraschend haben Maschinenbauer im Jahr 2016 deshalb gut 5,6 Milliarden Euro für interne Forschung und Entwicklung ausgegeben, wie der VDMA zuletzt bekanntgab. Gleichzeitig beeindruckt in diesem Zusammenhang der Erfindungsreichtum der Ingenieure. Immerhin rund ein Drittel der in Europa vergebenen Patente im Maschinen- und Werkzeugbau stammt aus Deutschland.

Mega-Innovationstrend „Digitalisierung“

Eines der interessantesten Innovationsfelder in beiden Branchen – Automobil- und Maschinenbau – lässt sich unter dem Schlagwort „Digitalisierung“ zusammenfassen. Im Automobilbau verbergen sich dahinter zahlreiche Innovationen, die unseren Alltag verändern werden. Die Bandbreite reicht beispielsweise von Vernetzungstechnologien, mit denen sich die Parkplatzsuche optimieren und damit Emissionen einsparen lassen, bis hin zu selbstfahrenden (Elektro-)Autos. Übrigens: Anders als vielleicht von vielen vermutet, kommt jedes dritte Patent zur Elektromobilität und zum Hybridantrieb aus Deutschland, so eine Studie des ifo-Instituts – auch das ein eindrucksvolles Zeichen für die Innovationstätigkeit.

Industrie 4.0 kommt mit hohem Tempo

Alle Diskussionen zur Digitalisierung im Maschinenbau erfolgen zumeist unter der Überschrift „Industrie 4.0“. Dass dieser Begriff dabei auf eine „vierte industrielle Revolution“ anspielt, deutet seine Bedeutung bereits an. Im Idealfall bilden die Maschinen in der Smart Factory ein ganzheitliches Netzwerk, das sich selbstständig optimiert und zentral steuern lässt. Tatsächlich ist das Veränderungstempo derzeit unglaublich hoch: Laut einer Umfrage von pwc aus dem Jahr 2016 soll der durchschnittliche Digitalisierungsgrad bis 2020 weltweit von 33 Prozent auf 72 Prozent (!) ansteigen.

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