Alexander Morhard, Technical Sales Support Manager bei EMAG SU, spricht im Interview über die Wälzschleifmaschine G 160, die schnellste Maschine ihrer Art für die Zahnradfertigung. Er gibt Einblicke in das innovative Achskonzept, die hohe Verzahnungsqualität und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten im Getriebebau und in der Elektromobilität.
Herr Morhard, Sie sind Technical Sales Support Manager für die neue Wälzschleifmaschine G 160. Was macht diese Maschine so besonders?
Die G 160 ist tatsächlich eine der schnellsten Wälzschleifmaschinen auf dem Markt. Das Besondere ist ihr innovatives Achskonzept und die hervorragende Verzahnungsqualität, die sie liefert.
Können Sie uns mehr über dieses innovative Achskonzept erzählen?
Gerne. Anstelle eines herkömmlichen Drehturms verwenden wir zwei parallele Tischschlitten mit direktgetriebenen Spindeln. Diese werden von Linearmotoren angetrieben, was eine extrem schnelle Positionierung des Werkstücks ermöglicht. Das ist besonders bei kleinen Planetenrädern und Zahnrädern von Vorteil.
Wie wirkt sich das auf die Bearbeitungszeit aus?
Die Auswirkungen sind beeindruckend. Durch die simultane Bewegung aller Achsen erreichen wir eine Span-zu-Span-Zeit von weniger als 2 Sekunden. Um genau zu sein, liegt sie bei 1,6 Sekunden. Das ist etwa 2,5 Sekunden schneller als bei unseren Wettbewerbern.
Das klingt nach einer erheblichen Zeitersparnis. Wie wirkt sich das auf die Gesamtproduktion aus?
Die Auswirkungen sind größer, als man zunächst denken mag. Diese 2,5 Sekunden Ersparnis pro Zyklus summieren sich über ein Jahr zu etlichen zusätzlichen Produktionsschichten. Das ist ein enormer Produktivitätsgewinn.
Beeindruckend. Wie steht es um die Qualität der bearbeiteten Teile?
Die Qualität ist hervorragend. Wir erreichen beim Wälzschleifen grundsätzlich eine Welligkeit (FF-Alpha) von unter zwei Mikrometern auf der Oberfläche. Das ist ein ausgezeichnetes Ergebnis und erfüllt höchste Anforderungen aus dem Getriebebau.
Welche speziellen Schleifprozesse bietet die G 160?
Wir bieten eine breite Palette von Prozessen an: topologisches Schleifen, Feinschleifen und Polierschleifen. Besonders hervorzuheben sind unsere Schleifprozesse für geräuschreduzierte Oberflächen, die speziell für Getriebeteile in Elektroautos entwickelt wurden.
Wie sieht es mit der Wartung und dem Verschleiß der Maschine aus?
Wir haben bei der Konstruktion großen Wert auf Wartungsfreundlichkeit und Langlebigkeit gelegt. Im Arbeitsraum finden Sie keine Kabel oder offenen Führungsbahnen. Das reduziert den Verschleiß erheblich, besonders wenn man bedenkt, dass Kabel in Verbindung mit Schleifabrieb und Öl sehr verschleißanfällig sind.
Zum Abschluss noch eine Frage: Wie schnell kann die G 160 ein Zahnrad fertigen?
Bei kleinen Planetenrädern erreichen wir eine Durchlaufzeit von nur 13 Sekunden. Dies umfasst den gesamten Prozess vom Einlegen des Rohlings bis zur Entnahme des fertigen Zahnrads. Damit ist die G 160 unseres Wissens die schnellste Maschine ihrer Art auf dem Markt.