EMAG ist bekannt für sein breites Spektrum an Fertigungstechnologien. Gleichzeitig konnte mit der Entwicklung unterschiedlichster schlüsselfertiger Fertigungssysteme zahlreiche Automationslösungen realisiert werden: Palettier- oder Stapelzellen mit integriertem Roboter, wie die erst kürzlich vorgestellte Stapelzelle CRC, die Bin-Picking-Automation MRC für Schüttgut, die Korbstapelzelle SCS 4 und viele mehr. Ein ebenfalls wichtiger Bestandteil dieses beeindruckenden Automationsportfolios sind Ladeportale. Über die Möglichkeiten, die EMAG im Bereich Automation bietet, haben wir ein Interview mit Johannes Mauz, Leiter Engineering Automation & Robotik bei EMAG, geführt.
Herr Mauz, was würden Sie sagen, zeichnet EMAG im Allgemeinen und im Bereich Automation im Besonderen aus?
EMAG ist der kompetente Partner für die Lieferung von hochwertigen, technologieübergreifenden Fertigungssystemen. Wir verfügen über langjährige Erfahrung in der Konzeption und Umsetzung von maßgeschneiderten Komplettlösungen mit unterschiedlichem Automatisierungsgrad für unsere Kunden.
Mit unserem breiten Spektrum an Fertigungstechnologien können wir für jeden Kunden individuelle Lösungen entwickeln. Was dabei häufig vergessen wird: Hinter jedem erfolgreichen Fertigungssystem steht ein ebenso erfolgreiches Automationssystem für das Teilehandling. Und gerade in diesem Bereich gab es in den vergangenen Jahren zahlreiche Neuheiten. Das EMAG Bin-Picking-System, die EMAG Stapelzellen-Serie, modulare Roboterzellen und auch unsere bereits bewährten Ladeportale. Dass wir dieses ganze Spektrum aus eigener Hand anbieten, ist meiner Meinung nach schon etwas Besonderes und bringt auch für den Kunden zahlreiche Vorteile mit sich.
Welche Vorteile sind das konkret?
Dank der zahlreichen Fertigungssysteme, die EMAG bereits erfolgreich projektiert und umgesetzt hat, verfügen wir über ein sehr breites und wertvolles Know-how. Dennoch ist jede Verkettung eine neue Herausforderung und je mehr „Unbekannte“ man in solch ein System integrieren muss, umso komplexer wird die Umsetzung. Wenn wir diese Komplexität reduzieren können, indem wir unsere eigenen und erprobten Lösungen einbeziehen, vereinfacht sich die Projektierung schon deutlich. Wir haben dadurch etwa weniger Arbeit an den Schnittstellen, da bereits alles aufeinander abgestimmt ist.
Auch für unsere Kunden reduziert sich so der Projektierungsaufwand, wenn sie Bearbeitung und das Bauteilhandling aus einer Hand beziehen können. Hinzu kommt, dass wir nicht mehr so sehr von externen Lieferketten abhängig sind. Ein Aspekt, der in den vergangenen Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen hat. Ebenfalls ein nicht zu unterschätzender Vorteil ergibt sich hinsichtlich der CE-Konformität für den Anlagenverbund. Dieses gesetzlich vorgeschriebene Konformitätsverfahren wird deutlich vereinfacht, je weniger Partner und Lieferanten involviert sind. Es gibt aber noch einen weiteren wichtigen Pluspunkt, wenn das Produktionssystem unserer Kunden aus einer Hand geliefert wird: Service und Wartung werden von den EMAG Spezialisten termingerecht und professionell übernommen. Dies alles führt letztlich zur Reduzierung der Projektierungs- und Bauzeit.
Wie kam die Entwicklung des Portalsystems zustande?
Zunächst muss ich sagen, dass Portale für die EMAG nichts Neues sind. Wir haben schon viele Projekte mit Portalen umgesetzt – sowohl mit Fremdsystemen als auch zunehmend mit unseren eigenen Entwicklungen. Aus diesen hat sich im Laufe der Zeit ein bewährter „Baukasten“ ergeben: So haben wir mit dem LP 40 und dem LP 150 zwei Baugrößen, die sich als Standard etabliert haben und für die wir auch einen umfangreichen Katalog an Zubehör und Erweiterungen bieten. Dieser reicht von pneumatischen und elektrischen Greifern über integrierte Schwenkeinheiten bis zum zweiten Laufwagen, der dann wiederum entweder gekoppelt als Tandem oder komplett autark betrieben werden kann, wenn etwa kurze Taktzeiten gefordert sind. Diese Lösung bieten wir nun unseren Kunden, analog zu unseren SCS-Stapelzellen, als ein weiteres Automationsprodukt an.

Die Portale LP 40 und LP 150 stellen vielseitige Automationslösungen dar.
Wie integriert sich das Portalsystem in das Automationsportfolio von EMAG?
Wenn man sich aus Sicht eines Automatisierers den Materialfluss anschaut, so haben wir für die Zu- und Abführung der Bauteile unsere SCS-Stapelzellen sowie die Bin-Picking-Automation. Das Werkstückhandling erfolgt dann oft aufgrund seiner hohen Flexibilität und freien Programmierbarkeit via Roboter. Wenn aber aufgrund des Layouts größere Distanzen zurückgelegt werden müssen, die Flexibilität des Roboters gar nicht zwingend benötigt wird oder sich die Maschine einfach geschickter von oben beladen lässt, überwiegen wiederum die Vorteile eines Ladeportals. Vor diesem Hintergrund integrieren sich unsere Portale perfekt in unser Portfolio. Hinzu kommt, dass unsere Automationssysteme auch optimal miteinander kombinierbar sind. Durch die Vereinheitlichung der Schnittstellen lassen sich verschiedene Automationslösungen miteinander verketten. So haben wir erst kürzlich unser Portal mit der Korbstapelzelle aus der SCS-Baureihe kombiniert; aber auch die Kombination mit anderen Systemen aus dem Hause EMAG ist jederzeit möglich. Um es kurz zu machen: Mit unseren Portalen sind wir im Bereich Automation noch breiter aufgestellt und schließen letzte Lücken. So können wir komplette Systeme aus einer Hand anbieten mit all den Vorteilen, die ich schon erwähnt habe. Das ist schon ein gewichtiges Argument, das für EMAG spricht.
Herr Mauz, danke für das Gespräch.