Bergsteigen im Kilimandscharo-Massiv: Positive Extrem-Erfahrung

by Markus Isgro
EMAG Fahne im Kilimandscharo

Eine Besteigung des höchsten Berges im afrikanischen Kilimandscharo-Massiv ist technisch nicht sehr schwierig: Man muss keine gefährlichen Kletterpassagen oder extreme Steigungen meistern. Nichtsdestotrotz ist der Kibo, so der Name des Berges, eine außergewöhnliche Herausforderung für jeden Bergsteiger, denn sein Gipfel befindet sich 5895 Meter über dem Meeresspiegel. Es droht die Höhenkrankheit. Außerdem belasten wechselnde Klimazonen den Körper. Markus Stranzinger, Gebietsverkaufsleiter bei der EMAG Salach GmbH in Österreich, hat den Aufstieg im Kilimandscharo-Massiv gewagt und musste kurz vor dem Gipfel umkehren. Er berichtet im Interview über eine positive Extrem-Erfahrung.

Herr Stranzinger, wie sind Sie auf die Idee gekommen, den Kibo im Kilimandscharo-Massiv zu besteigen?

Die Entscheidung fiel leicht. Ein Freund von mir hatte die Tour bereits seit längerer Zeit geplant und mich Ende des letzten Jahres gefragt, ob ich mitkommen möchte. Ich habe spontan zugesagt. Allerdings muss ich betonen, dass ich regelmäßig in den Alpen unterwegs bin, gerne wandere oder Skitouren mache. Es lag also nahe, hier mitzumachen. Außerdem hat mich das Abenteuer und die fremde Kultur sehr gereizt.

Haben Sie sich vorbereitet?

Ich habe vorher viel Sport gemacht und zusätzlich regelmäßig eine Atemmaske getragen, um die Höhenlage am Berg zu trainieren. Insgesamt war ich mir sicher, dass meine Fitness für eine solche Belastung genügt. Sonst hätte ich es auch nicht gemacht.

Wann und wie ging es los?

Wir sind am 9. Februar von München über Istanbul zum Flughafen Kilimandscharo geflogen. Die Tour begann am Sonntag, dem 11 Februar. Wir haben uns für die meistbestiegene Marangu-Route entscheiden. Sie verläuft im Südosten des Kilimandscharo-Massivs. Es dauert fünf Tage, bis man vom Basiscamp auf 1.800 Meter Höhe den Gipfel auf einer Höhe von 5895 Meter erreicht. Die Übernachtungen erfolgen jeweils in Hütten, die sich an den Zwischenstationen befinden. Hier trifft man abends zahlreiche andere Touristen.

Sind Sie und Ihr Begleiter alleine auf den Berg gestiegen?

Nein, zu einer solchen Tour gehört ein größeres Team, das jeden Touristen begleitet. Darunter sind pro Teilnehmer ein Führer, zwei Träger von Gepäck und Verpflegung sowie sogar ein Koch und eine Art von Kellner. Die Letztgenannten sorgen für die Bewirtung in den Hütten. Das Ganze ist sehr gut organisiert.

Warum genau haben Sie es nicht bis zum Gipfel geschafft?

Vor der Gipfelbesteigung, die gegen Mitternacht erfolgen sollte, haben wir uns auf einer Höhe von 4.700 Meter noch einmal zum Schlafen hingelegt. Nach dem Aufwachen hatte ich fürchterliche Kopfschmerzen und kaum noch etwas mitbekommen. Das sind typische Anzeichen der Höhenkrankheit. Wenn man schnell reagiert und wieder bergab geht, ist die Gefahr von Folgeschäden klein. Der Guide hat mich dabei begleitet. Mein Freund hat übrigens den Gipfel erreicht.

Haben Sie diese Entscheidung oder sogar die ganze Tour bereut?

Nein, im Gegenteil: Ich habe eine faszinierende Kultur und eine unglaublich schöne Natur kennengelernt – beispielsweise die Kältewüste direkt unterhalb des Gipfels ist faszinierend. In Erinnerung bleibt mir aber auch die Freundlichkeit der Menschen von Tansania. Sie sind trotz ihrer Armut ungeheuer hilfsbereit und herzlich. Dazu ein Beispiel: Am letzten Tag haben wir den Guide, der mich beim Abstieg begleitet und beschützt hat, wieder zu seinem Dorf gefahren. Er hat mich spontan umarmt. Ich werde das nie vergessen.

 

Bildergalerie:

EMAG Fahne im Kilimandscharo
Im Zeichen von EMAG: Markus Stranzinger im Kilimandscharo-Massiv
Naturspektakel Kilimandscharo
Naturspektakel Kilimandscharo: Unterwegs im höchsten Bergmassiv Afrikas
EMAG Gebietsverkaufsleiter Markus Stranzinger
EMAG Gebietsverkaufsleiter Markus Stranzinger
Kilimandscharo-Team mit EMAG Fahne
Das Team auf 3720 Meter Höhe

You may also like

1 comment

CHALLENGE8 5. September 2019 - 11:30

Danke für dieses sehr ehrliche Interview, das hilft anderen Kili-Anwärtern definitiv, die Ernsthaftigkeit der Besteigung zu sehen.
Glückwunsch zu einer wirklich einzigartigen Erfahrung und zu einer sehr guten Entscheidung, umzukehren bei den Symptomen.
Grüße und weiter so,

Reply

Leave a Comment