Im heutigen Interview sprechen wir mit Patrick Knab, Teamleiter EDNA Operations. Er gibt uns spannende Einblicke in die erweiterten Funktionen von EDNA ONE, die die Bedienung und Parametrierung von Maschinen deutlich vereinfachen. Wir beleuchten insbesondere die Vorteile von „Feature Correction“ und „Production Status“ – zwei Schlüsselfunktionen, die den Produktionsprozess effizienter, sicherer und zuverlässiger machen.
Welche konkreten Vorteile bietet EDNA ONE für die Bedienung und Einrichtung von Maschinen?
Am Beispiel von EDNA ONE erkennt man, wie ein modernes UX-/UI-Konzept die Produktion sinnvoll unterstützen kann. EDNA ONE Applikationen sind funktionale Softwareergänzungen zu nativen Steuerungsfunktionen. Vereinfacht man das Bedienen und Einrichten der Maschine, reduziert man mögliche Fehleingaben bei der Bedienung. Zusätzlich geht das Einrichten oft schneller „von der Hand“, z.B. durch assistierte Vorschläge oder die Reduzierung von Parametern. Andererseits kann man durch Integration intelligenter Technologien & Funktionen gezielte Aufgaben automatisieren und so Bedienereingaben minimieren.
Welcher Nutzen ergibt sich daraus?
Fangen wir mit der „Production Status“ Applikation an. Die Idee hinter „EDNA Production Status“ ist, dass der Bediener jederzeit weiß, was in der Maschine passiert und schnell auf Veränderungen reagieren kann. Die wichtigsten Produktionsdaten sind verständlich, übersichtlich zusammengefasst und auf einem Blick ersichtlich. Das sind Informationen in Form von unterschiedlichen Stückzählern, einer konfigurierbaren Taktzeitanzeige, der Bearbeitungsstatus des Werkstücks und die Darstellung der gerüsteten Werkzeuge inklusive Standmenge. Eine besonders wertvolle Funktion in diesem Zusammenhang ist die Werkzeugwechselvorhersage. Es gibt keine verschachtelten Untermenüs, alle Interaktionen – soweit erforderlich – werden direkt am Anzeigeelement mit einem einfachen Klick vorgenommen. Auch das Suchen von produktionsrelevanten Informationen und damit verbunden der Wechsel zwischen unterschiedlichen Systemen entfällt.

EDNA ONE Production Status: Echtzeitdaten wie Zykluszeit, Stückzähler und Werkzeugstatus werden angezeigt. Die Benutzeroberfläche bietet einen klaren Überblick, einschließlich anstehender Werkzeugwechsel.
Was steckt hinter der Funktion „Werkzeugwechselvorhersage“?
Die Werkzeugwechselvorhersage überwacht die aktuelle Nutzung und den Verschleiß der Werkzeuge und zeigt – auch unter Berücksichtigung vorhandener Duplo-Werkzeuge – an, wann ein Wechsel notwendig wird. Die zeitliche Angabe gibt dem Bediener die Möglichkeit, vorausschauend zu planen und Werkzeuge rechtzeitig bereitzustellen. So können unerwartete Stillstände der Maschine vermieden werden.

Zeigt die verbleibende Standmenge der Werkzeuge und den voraussichtlichen Zeitpunkt des nächsten Werkzeugwechsels an. Die Werkzeugwechselvorhersage stellt sicher, dass die Werkzeuge rechtzeitig bereitgestellt werden, um Stillstandzeiten zu vermeiden.
Bitte erläutern Sie uns die Funktionen der „Feature Correction“ etwas näher.
Durch die bewusste Trennung zwischen Bedienen und Einrichten wird eine „Abstraktionsebene“ erzeugt, die dem Bediener ermöglicht, das Korrigieren von Merkmalen schnell & einfach vorzunehmen. Die Eingabe von Geometrie- und Verschleißparametern über native Oberflächen setzt voraus, dass der Bediener weiß, welches Werkzeug und welche Schneide für das gewünschte Merkmal verwendet wird. Die Wirkrichtung des Werkzeugs bzw. der Schneide muss ebenfalls bekannt sein. Bei der „Feature Correction“ muss der Bediener für das gewünschte Merkmal lediglich den Korrekturwert eintragen, alternativ können auch „individuell definierbare Wertepaare als Buttons“ genutzt werden. Eine „lineare Trendkorrektur“ – also automatisches Korrigieren des Verschleißes in Abhängigkeit der gefertigten Werkstücke – ist ebenfalls möglich. Durch das einfache Einbinden von digitalen Zeichnungen in gängigen Bildformaten wird erreicht, dass dem Bediener jederzeit eine klare visuelle Referenz zur Verfügung steht. Das ist besonders nützlich, wenn komplexe Werkstücke bearbeitet werden. Eine weitere interessante Funktion ist die „Trendvisualisierung“. Damit können historische Korrekturtrends verfolgt und grafisch dargestellt werden. Das heißt, Korrektureingaben und automatisch angewendete Korrekturwerte sind nachvollziehbar.

EDNA ONE Feature Correction zur Durchführung von Korrekturen. Die Oberfläche zeigt eine grafische Konfiguration der Merkmale sowie historische Korrekturtrends.
Was bedeutet das für das Einrichten bzw. den Einrichter?
Natürlich muss eine Zuordnung der Merkmale zu Werkzeugen, Verschleißdaten, o.Ä. erfolgen; diese Informationen benötigt schließlich die Steuerung. Während man aber beim klassischen System ständig das Wissen, also die Zuordnung zu den Geometrie- und Verschleißdaten, Wirkrichtung, usw., im Hinterkopf haben muss, wird im Fall der „Feature Correction“ dies nur einmal durch einen „Wissenden“ – in unserem Beispiel durch einen Einrichter – parametrisiert. Den Prozess haben wir dadurch erheblich vereinfacht. Das Einrichten & Parametrieren erfolgt schnell und ist jederzeit nachvollziehbar. Die benötigten Schritte sind auf das Notwendige reduziert und werden durch automatische Vervollständigungen, Eingabeprüfungen und Dialoge unterstützt. Dies beschleunigt den Einrichtprozess zusätzlich und hilft Fehleingaben zu minimieren. Erstellte Korrekturprogramme können in der übersichtlichen Darstellung einfach verwaltet werden, d.h. kopieren, löschen, editieren und umbenennen. Mit dem Import- und Exportmanager erstellt man mit nur wenigen Klicks Datensicherungen einzelner oder aller Korrekturprogramme. Diese lassen sich bei Bedarf auf baugleiche Maschinen übertragen.